Sehenswürdigkeiten in Piran

Der St. Georgs-Dom

Eine besondere Prägung erhält Piran durch die dominante Kirche St. Georg, die wahrscheinlich im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Im 14. Jahrhundert wurde sie zu neuer Größe und Schönheit ausgebaut. Am Tage von St. Georg wurde sie 1344 von neun Bischöfen aus der Umgebung eingeweiht. Das heutige Erscheinungsbild bekam die Kirche 1637 nach einer aufwendigen Renovierung im Stil des Barocks. Im Jahre 1650 wurde die Taufkapelle fertiggestellt. In diese Zeit fallen auch die Befestigungsarbeiten an dem Hügel, auf dem die Kirche steht. Die Befestigungsmauer wurde im Jahre 1641 erbaut und auf der Seeseite wurde der Hügel durch Steingewölbe befestigt. 1663 wurde mit dem Bau des Gewölbes begonnen und die Fertigstellung dauerte bis in das Jahr 1804. durch die Erosion war es im Laufe der Jahrzehnte so schwer beschädigt, dass es 1998 erneuert werden musste. 1737 bekam die Kirche 7 Marmoraltäre. 2 Plastiken des St. Georg sind von den erhalten gebliebenen Kunstwerken besonders sehenswert. Die kleinere Plastik ist versilbert und wurde in einer Piraner Goldschmiede hergestellt, die größere stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist von einem unbekannten Künstler geschaffen worden. Aus der bekannten venezianischen Malerschule stammen die Wandmalereien. die zwei großen Gemälde "Die Messe in Bolsena" und "Das Wunder von St. Georg" sind Werke von Angelo De Coster aus dem 17. Jahrhundert. 

Wer war St. Georg?

St. Georg wird auch der Beschützer der Stadt genannt. Er gilt als Patron aller Waffenschmiede und Soldaten, ist ein Prinz und Ritter aus Kapadokien, ein Heiliger und Märtyrer. St. Georg wurde zum Beschützer vieler Ortschaften erwählt. Nur sehr wenige Ritter sind so von Legenden umwoben wie dieser Heilige. Die "Dardanellen" wurden zeitweise ebenfalls als die "Meerenge von St. Georg" bezeichnet. Allein in England finden wir mehr als 160 Kirchen, die diesem Heiligen geweiht sind. St. Georg wird als junger Mann in Ritterrüstung und auf einem weißen Ross reitend dargestellt, ausgerüstet mit Schild und Lanze. Eines der bekanntesten Motive im Christentum ist das Bild von St. Georg wie er hoch zu Pferde mit dem Drachen kämpft. Die wohl bekannteste Legende über St. Georg wurde in dem mittelalterlichen Buch "Legenda Aurea" von Jacobo da Vortagine niedergeschrieben.

Die Domorgel 

Zu den bedeutendsten Teilen der Ausstattung der Kirche gehört ohne Zweifel die Domorgel, die ein Werk von Petar Nakic, einem Franziskanermönch aus Dalmatien, ist. Dieser hat sich nach seinem Studium der Theologie in Venedig mit dem Orgelbau beschäftigt und sich dann vollkommen diesem Handwerk verschrieben. Seine Piraner Orgel wurde im Jahr 1746 errichtet und besaß 16 Register. Sie musste leider mehrfach wegen vorhandener Schäden restauriert werden. Im ersten Weltkrieg wurde sogar das Pfeifenwerk demontiert und das Metall wurde zur Waffenproduktion verwendet. 1936 wurde die Orgel von G. Bencz generalüberholt. Ihre ursprüngliche Disposition wurde jedoch nie beibehalten. 1956 wurden einige Korrekturen  vorgenommen und im August 1995 wurde die Orgel gründlich gereinigt. Die Piraner Orgel wurde jedoch zu allen Zeiten gespielt und sie funktioniert auch heute noch zur Freude aller musikbegeisterten Menschen. 

Der Kirchturm

Im Jahre 1608 wurde der Kirchturm fertiggestellt, der eine kleinere Kopie des Kirchturms von San Marco in Venedig ist. In dieser Zeit wurde unter dem Einfluss der Venezianer gebaut. In ihrem Turm befinden sich Glocken aus verschiedenen Epochen, u. a. eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert. Der Tourist kann zu den Öffnungszeiten im Sommer seinen Blick von der Spitze bis weit in die istrische Hügellandschaft und auf der anderen Seite über Triest bis zur norditalienischen Riviera schweifen lassen. An besonders klaren Tagen sind sogar die schneebedeckten Gipfel der Julische Alpen zu sehen - ein wundervoller Anblick, den der Besucher sich nicht entgehen lassen sollte. 

Die Taufkapelle

Im Jahre 1650 wurde die achteckige Taufkapelle erbaut und sie ist damit das zuletzt fertiggestellte Gebäude der neuen Domanlage. Kirchenmobiliar aus dem 17. Jahrhundert finden wir hier ebenso wie Malereien aus verschiedenen älteren Epochen. Eine große Skulptur des Gekreuzigten, die dem Zeitraum um 1370 zugerechnet wird, ist besonders sehenswert. Ein gut erhaltener römischer Sarkophag aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n.Chr. steht im Mittelpunkt der Taufkapelle. Er wurde erst später zu einem Taufstein umgearbeitet.